Am 18. April 1842 fanden sich 16 junge Männer auf Anregung des damaligen Pfarrers Mülot zusammen, um einen Verein zum gemeinsamen Gesang zu gründen. Und so nannten sie sich dann auch „Singverein“, den der Lehrer Hümmerich leitete. Interessant ist, dass nur verheiratete Männer aufgenommen wurden. Schon ein Jahr später traute man sich auf die Bühne. Bis zu seinem 50. Jubiläum übernahmen nacheinander die Lehrer Wirbelauer, A.Acker, Schmidt, Zanger, R. Acker, Frey und Wick die Leitung. An seinem 50jährigen Jubiläum feierte der Verein mit sage und schreibe 32 „Brudervereinen“ zugleich auch ein Heimatfest. Die Jungfrauen stifteten eine blaue Fahnenschleife mit Schrift und die in Frankfurt wohnenden gebürtigen Münsterer eine solche in weißrot. An diesem Fest gab sich der Singverein dann den Namen MGV „Harmonie“, der 1935 anlässlich des Zusammenschlusses mit dem Gesangverein „Bruderliebe“ seinen heutigen Namen „Sängervereinigung Harmonie 1842“ erhielt.
1899 organisierte der Chor eine ernste Veranstaltung, um der Witwe des verstorbenen Präsidenten Christian Weil eine Spende überreichen zu können. Ein Akt der gelebten Solidarität.
1903 wurden die ersten Vereinsstatuten aufgesetzt. Der 1. Weltkrieg brachte das Vereinsleben zum Erliegen, so dass auch das 75jährige Jubiläum nicht gefeiert werden konnte.
1919 erwachte es nach und nach. Zum 80jährigen Stiftungsfest sollte dann die neue Fahne gezeigt werden, doch der Verein saß einem Schwindler auf, was der damalige Pfarrer in seiner Festansprache mit humorvollen Worten glossierte.
1923 dann konnte die Fahnenweihe stattfinden. In diesem Jahr trat der Chor auch dem „Sängerbund Nassovia Oberlahn“ als Mitglied bei. Strenge, heute undenkbare Vorschriften wurden erlassen, u.a. in der Generalversammlung am 19.1.1924. Wer einmal unentschuldigt bei den Proben fehlte, musste 10 Goldpfennige Strafe zahlen, bei zweimaligen Fehlen 20 und dreimaliges Fehlen bedeutete Vereinsausschluss.
1925 –
1932 wurde der Verein Mitglied beim Deutschen Sängerbund. Noch in diesem Jahr erklang die Losung: “Drum mög’ es jedes Sängers Wahlspruch sein: Zum 100jährigen Fest vereint in allen Reih’n!“
Doch es sollte nicht dazu kommen. Der 2. Weltkrieg erschütterte die ganze Welt und brachte das Vereinsleben zum Stillstand und wieder konnte ein echtes Jubiläum, das 100jährige, nicht gefeiert werden.
1935 übernahm Paul Becker die Leitung, die er aber jedoch 1939 einstellen musste. Dafür sprang Lehrer Fluck aus Haintchen ein. Nach Kriegsende erwachte das Vereinsleben zaghaft und am 13.1.1947 fanden sich wieder 40 Sänger unter der Leitung von Paul Becker zusammen.
1950 entschloss sich der Verein, auch weibliche Stimmen aufzunehmen, nicht ganz freiwillig, denn es mangelte an männlichen. Rasch ging es aufwärts. Jetzt aber feierte man: das 110jährige Bestehen, bei dem sogar der Hessische Rundfunk ein Programm des Vereins übernahm, das in der Sendung „Stunde des Chorgesangs“ gesendet wurde. Ganz groß kam dann das 125jährige Jubiläum vom 8.10.7.1967 unter der Präsidentschaft von Walter Datum zur Geltung. Zahlreiche Konzerte, Feierlichkeiten, Ausflüge und gesellige Beisammensein prägten den Verein.
Auch das 140jährige Bestehen wurde richtig groß gefeiert. Ein echt beeindruckendes Erlebnis wurde das 150jährige Jubiläum vom 10. – 24. 5. 1992.
Ein guter Gesang wischt den Staub vom Herzen. (Christoph Lehmann)